Portfolio

Die Geschichte meines abwechslungsreichen eintönigen Daseins als Arbeiter


Wir schreiben das Jahr 2002, 10 Jahre Schule am Stück müssen erstmal reichen. Neue Bereiche des Lebens werden erschlossen und man nimmt eine Lehre an, freilich in dem ersten Betrieb der einem keine Absage erteilt. Von da an hieß es Latzhose und Arbeitsschutzschuhe. Aber die Schule sollte mich nicht komplett in Ruhe lassen, im 6 Wochen Rhytmus hieß es 2 Wochen Schule 4 Wochen arbeiten.

Baustelle Fernmeldeanlagenelektroniker, da denk man doch sofort ... blödes langes Wort was soll mir dass eigentlich sagen? Nun ja Elektroniker klingt ja schon mal nach etwas, als Lehrling hat man davon allerdings nicht viel. Für einen Lehrling auf einer Baustelle heißt es nur, vom Gesellen, da drüben ist dreckige Arbeit .. viel Spaß dabei. Was aber angenehm ist man hat keine Verantwortung und muss keine Entscheidungen treffen.Was aber nicht heißen soll dass man seine Arbeit deswegen nicht nach bestem Wissen und Gewissen versucht zu verrichten. Vieles kann man lernen was auf den ersten Blick nicht offensichtlich ist z.B. Orientierung. Gebäude Baustelledie sich im Bau befinden sehen grob gesagt alle gleich aus, nämlich grau. Da Beton der Baustoff ist der heute überall zum Einsatz kommt. Farben zu Orientierung, wie in Krankenhäusern, oder gar Schilder fehlen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen dass es keinen Spaß macht sich zu verlaufen.
Dann sind da ja auch noch die lieben Gesellen, die sich mit Sprüchen wie "Meine Muffen sind besser als ein originales Kabel." ins Gedächtnis brennen. Oder als ich das erste mal mit Gips arbeiten musste und nach einem Hinweis dazu fragte bekam ich nur zu hören: "Beeil dich in 5 Minuten ist das Zeug hart."
Nachdem ich meine Lehre erfolgreich abgeschlossen hatte fing ich, mit einer kleinen Pause, bei der Firma B+M Sicherheitstechnik Halle GmbH an.
Im laufe der Jahre habe ich etliche Kilometer Kabel verlegt, tausende Löcher gebohrt, zehntausende Kilometer mit dem Auto zurückgelegt und hunderte Stunden auf der Autobahn zugebracht. Troztdem habe ich meinen Beruf gern gemacht. Das Handwerkliche hat mir gefallen und zu sehen wie nach und nach aus nichts und einer großen Menge Chaos, Stück für Stück, eine EMA oder BMA entsteht war ein gutes Gefühl. Wie bei Programmen so gibt es auch bei Einbruchmeldeanlagen oder Brandmeldeanlagen sind ähnliche Schritte abzuarbeiten. Über die Planung und Ausführung bis hin zum testen, Fehler finden, BaustelleUrsache dafür finden und abstellen und schließlich die Übergabe an den Kunden. Was nun der Abgabe gleichkommt. Genauso wichtig wie die Arbeit an sich ist die Dokumentation der gleichen.
Wer schreibt der bleibt.

Die drei Bilder sind alle aufgenommen im MMZ, dem Mitteldeutschen Multimediazentrum. Das war eine sehr schöne Baustelle, ich sage nur Fußbodenverkabelung